Maschinenwagen 137 901 a


Im Vergleich mit dem Vorbild fällt das Modell des Maschinenwagens deutlich zu kurz aus. Ist beim Modell des Steuerwagens der Abstand zwischen Führerstandstür und Wagenende zu groß, ist dieser dafür beim Modell des Maschinenwagens zu kurz. Zwar lässt sich diese Abweichung durch ein längeres Kopfstück vom Liliput-Wagengehäuse korrigieren und damit ein vorbildgerechter Abstand zwischen Führerstandstür und Stirnseite herstellen. Jedoch wurde das Nachgussdach nach dem zu kurzen Handmuster gefertigt.

Maschinenwagen, links Handmuster, rechts Vorbildzeichnung
Maschinenwagen, links Handmuster, rechts Vorbildzeichnung

Überarbeitet wurden die Ns-Ätzbleche des Maschinenwagens im Vergleich mit dem Handmuster. Die geätzten Begrenzungen der Zierlinien sind entfallen,  dafür wurden die beim Handmuster nicht wiedergegebenen (oder entfernten?) Schürzen bzw. des Tragrahmens nachgebildet.

Ätzbleche Gehäuse Maschinenwagen 901 a
Ätzbleche Gehäuse Maschinenwagen 901 a

Die beim Vorbild seitlich angeordneten Kühlerblöcke lagen im Betrieb frei, sie konnten mit Jalousien teilweise, im abgestellten Zustand auch vollständig geschlossen werden. Bei der Ätzplatine des Maschinenwagens mit geschlossenen Jalousien wiedergegeben, entspricht die Darstellung weder den Fotos im Liefer-zustand, noch dem des bei der DR verbliebenen, umgebauten (?) 137 902 a. Diese entspricht eher gelochten Kühlöffnungen anderer Fahrzeuge. Deshalb werden diese Nachbildungen beim Bau des Modells entfernt und durch geätzte Nachbildungen der Kühlerblöcke ersetzt.

Nachbildung seitliche Kühlerjalousie Handmodell / 137 901 a, 1938 / 137 902 a, 1966
Nachbildung seitliche Kühlerjalousie Handmodell / 137 901 a, 1938 / 137 902 a, 1966

Fahrwerk/Antrieb

Angetrieben wird das Liliput-Modell des 3-teiligen SVT "Köln" über ein Maschinendrehgestell (MTD) in einem der Endwagen, das zweite MTD in dem anderen End-wagen ist nicht motorisiert. Das Umbaumodell des SVT "Berlin" verfügt über einen vierten Wagen, zudem haben die umgebauten Wagen ein Gewicht von 380 g gegenüber dem Liliput-Mittelwagen mit 140 g.

Aus diesem Grund ist anstelle bei DRG-Modell vorgesehenen  Liliput-Antriebes auf ein Drehgestell (von 4,0 auf 3,0 m gekürzter Radsatzabstand) der Antrieb auf zwei Drehgestelle vorgesehen. Unter Verwendung eines umgebauten Fahrwerkes einer BR 216 von Roco, erforderlich hierbei die Änderung des Drehzapfen-abstandes. Gegenüber dem Achsstand der Drehgestelle beim SVT "Berlin" mit 3,0 m verfügen diese Drehgestelle über einen Achsstand von 2,8 m, die Differenz beim Modell von 2,3 mm dürfte zu tolerieren sein.

Alternativ wäre beim Erwerb eines zweiten Modells des SVT "Köln" als Spender für den zweiten Mittelwagen die Verwendung des zweiten Drehgestellantriebes. Bei Verwendung des Liliput-Fahrwerkes sowie Antriebes entsprechend der Bauanleitung von DRG Modell Berlin:

  •  Wegen des geringeren Länge des Maschinenwagens ist das Fahrwerk zu teilen und neu zusammen zu setzen.                                                                                                    
      Stichmaße hierbei: Länge Wagenende-Drehzapfen / Drehzapfenabstand / Länge Drehzapfen-Wagenende.                                                                                                                                
      Für der Gesamtlänge für des Maschinenwagens ist zu entscheiden, ob das zu kurze Nachgussdach oder die vorbildgerechte Länge als Grundlage genommen wird.
  •   Vom Fahrwerk des Maschinenwagens ist im Gegensatz zu den Fahrgastwagen im Bereich des Tragrahmens sowie der Schürze am Wagenübergang aus Ns-Ätzblech           
      entsprechend der Materialstärke seitlich Material abzutragen.
  •  Die vom Modell des SVT "Köln" stammenden Schürzen sind wie bei den Mittelwagen beschrieben soweit wie möglich dem Vorbild "Berlin" anzupassen.
Fahrwerk BR 216 Roco
Fahrwerk BR 216 Roco

Aus Gewichtsgründen sowie der Lagerung der Drehgestelle wurde der massive Fahrwerksblock beibehalten. Musste jedoch zur Einhaltung des Drehzapfenab-standes in zwei Blöcke zerlegt werden, darüber hinaus für die Befestigung auf der neu gefertigten Grundplatte auf der Unterseite bearbeitet werden. Ein Tausch des Roco-Motors gegen einen Faulhaber-Antrieb von sb ist vorgesehen.

zerlegter sowie bearbeiteter Fahrwerksblock, neu gefertigte Grundplatte
zerlegter sowie bearbeiteter Fahrwerksblock, neu gefertigte Grundplatte
oben Roco-Motor, unten Faulhaber-Austauschmotor von sb (28030s)
oben Roco-Motor, unten Faulhaber-Austauschmotor von sb (28030s)
neu montiertes Fahrwerk
neu montiertes Fahrwerk

Drehgestelle/Drehgestellblenden

Unter Beibehaltung des Liliput-Drehgestellantriebes (ebenso des nichtmotorisierten MTD im anderen Endwagen) ist eine Kürzung des Radsatzabstandes erforderlich. In der Baubeschreibung hierzu nur "Die Drehgestellblende entspricht der kurzen unter dem Zwischenwagen. Keine Veränderung im Antrieb, nur Schnecke weiter aufachsen." Mit Verwendung des Roco-Fahrwerkes ist eine Kürzung der MTD nicht erforderlich, wird für Nachbauintressenten angesichts der knappen Baubeschreibung jedoch nachfolgend beschrieben. 

Angetriebenes sowie nichtmotorisiertes Liliput-Drehgestell sind identischen Aufbaus, ersteres verfügt zusätzlich über die auf beide Radsätze wirkende Schnecken-welle sowie die Aufnahme der Kardanwelle/Stirnzahnrad auf die Schneckenwelle.

Zum Kürzen des Drehgestelles sind:

  • Die A-förmige Drehgestellhalterung, die Halterung der Kardanwellenaufnahme sowie die Schneckenwelle auszuklipsen.
  • Entfernt werden die Haltenasen der Stromabnehmer und die Radsätze.
  • Ein einfacher Trennschnitt unter Erhaltung der zu behaltenden Abschnitte der Drehgestellblenden sowie der Aufnahmen für die Antriebsteile ist nicht möglich.           Zuerst sind die Drehgestellblenden abzutrennen (rechte Bildseite, rote Linie),
  • vom verbleibenden Drehgestell ist der mittig gelb schraffierte Teil herauszutrennen.
  • Bei der abgetrennten Drehgestellblende sind die beiden rot schraffierten Teile (linke Bildseite) zwischen den Spiral- und Blattfedern zu entfernen.
unmotorisiertes MTD des Liliput-Modells
unmotorisiertes MTD des Liliput-Modells
  • Für eine stabilie Klebeverbindung sollten beide Drehgestellhälfte zusätzlich gestiftet werden.
  • Beide Stromabnehmerfedern werden mittig getrennt, neu verlötet und auf einer Kunststoffplatte befestigt.                                                                                                                      Diese dient zugleich als Befestigung der Drehgestellblendenhalterung unterhalb des Drehgestells.
  • Beim angetriebenen Drehgestell wird die gekürzte Schneckenwelle sowie die Aufnahme für die Kardanwelle wieder eingesetzt.
  • Der Rastverbindung der A-förmigen Drehgestellhalterung fehlt wegen der entfernten Drehgestellblenden der feste Sitz,                                                                                                   so dass diese ebenfalls mit Messingstiften lösbar am Drehgestell fixiert wird.
links in Teile zerlegtes Drehgestell, Drehgestellblenden / rechts zusammengefügtes Drehgestell, Halterung Drehgestellblenden
links in Teile zerlegtes Drehgestell, Drehgestellblenden / rechts zusammengefügtes Drehgestell, Halterung Drehgestellblenden
  • An den Drehgestellblendenhalterungen werden die Teile der Drehgestellblenden befestigt.
gekürztes Drehgestell links mit Halterung Drehgestell / rechts mit Drehgestellblenden
gekürztes Drehgestell links mit Halterung Drehgestell / rechts mit Drehgestellblenden

Beim Liliput-Modell wurden der Modellbahnradien sowie der Schürzen wegen die Drehgestellblenden oberhalb der Radsatzlager nicht nachgebildet. Beim Maschinenwagen des SVT "Berlin" sind die Schürzen im Bereich der Drehgestelle ausgeschnitten, die Drehgestelle vollständig sichtbar. Ein Anstücken der Dreh-gestellblenden oberhalb der Radsatzlager war ursprünglich vorgesehen, das Aussehen der 4-fach gefederten Drehgestelle des Maschinenwagens unterscheidet sich allerdings deulich von den Laufdrehgestellen der Fahrgastwagens oder auch des SVT "Köln". So dass die Nachbildung der Drehgestellblenden des Maschinen-wagens als 3 D Druck erfolgen wird.

Drehgestell 1 Maschinenwagen 137 901a
Drehgestell 1 Maschinenwagen 137 901a
Zeichnung Drehgestell 1 Maschinenwagen 137 901a
Zeichnung Drehgestell 1 Maschinenwagen 137 901a
3 D Zeichenvorlage Drehgestellblenden
3 D Zeichenvorlage Drehgestellblenden
3 D Druck Drehgestellblende
3 D Druck Drehgestellblende

Gehäuse

Beim Umbau des Gehäuses  entsprechend der Bauanleitung von DRG Modell Berlin:

  • ist das Gehäuse wie zuvor das Liliput-Fahrwerkes zu teilen, kürzen und neu zusammen zu setzen. Die Schnitte beim Wagenkasten sind entsprechend                                   der Aufnahmen für die Rastnasen im Fahrwerk zu legen.
  • Nach dem Verkleben sind wie bei den Mittel- sowie Steuerwagen im Bereich der Fenster des Maschinenwagens die Seitenwände auszuschneiden.
  • Im Bereich der Ns-Ätzbleche seitlich vom Wagenkasten 0,3 mm Material abzutragen.

Bei dem Eigenbau sind wie zuvor bei den Mittelwagen sowie dem Steuerwagen die obere Wagenkastenplatte sowie die zum b-Mittelwagen gewandte Stirnwand selber anzufertigen. Das Ablängen und Vorbereiten des Kopfstückes vom Liliput-Wagenkasten erfolgt wie zuvor beim Steuerwagen. Wegen der Getriebe der Roco-Drehgestelle kann aus Platzgründen auf Höhe des Kopfstückes keine (durchgehende) stabilisierende Zwischenwand eingesetzt werden und wird durch mehrere U-förmige Wände ersetzt. Aus den Seitenbleche wurden die Nachbildungen der Kühlerjalousien entfernt, ebenso die unteren Schürzen am Wagenende.

Reihe oben sowie unten Seitenwände aus dem BS; mittlere Reihen selbst angefertigte obere Deckplatte, Stirn- u. Zwischenwand,  sowie Kopfstück Wagenkasten
Reihe oben sowie unten Seitenwände aus dem BS; mittlere Reihen selbst angefertigte obere Deckplatte, Stirn- u. Zwischenwand, sowie Kopfstück Wagenkasten

Die selbst gefertigte Stirnwand wird wie beim b-Mittelwagen eingerückt eingesetzt. Eine der Zwischenwände mit eingelöteten Gewindestücken dient der Be-festigung  des Wagenkastens auf dem Fahrwerk. Die anderen beiden Zwischenwände dienen sowohl der Versteifung des Wagenkastensende als auch als Anschlag, der Befestigung des Kopfstückes. Das gegenüber dem Umbausatz vorbildgerecht länger ausgeführte Gehäuse zeigt die zu geringe Länge des Nachgußdaches sowie die zu weit vorn angeordneten Dachventilatoren.

Maschinenwagengehäuse auf dem Eigenbau-Fahrwerk
Maschinenwagengehäuse auf dem Eigenbau-Fahrwerk

Anstelle des zu kurzen Nachgussdaches wurde ein überarbeitetes Dach des Endwagens vom Liliput-Modell des SVT "Köln" überarbeit. Bei diesem wurde die falsche Position der Dachventilatoren sowie des Abgashutzen beim Nachgussdaches korrigiert sowie die beim Steuerwagen aus Messing gefertigten Belüftungen über dem Führerstand verwendet. Für die entsprechend der Fahrtrichtung drehbaren Lufthutzen der Dachventilatoren und dem Abgashutzen wurden die zum BS gehörenden Messinggussteile verwendet.

Gegenüberstellung Nachgussdach mit dem selbstgefertigten Dach
Gegenüberstellung Nachgussdach mit dem selbstgefertigten Dach

Eine Überarbeitung erfolgte im Bereich der Schürzen des Wagenkastens. Der Schürzenteil am Übergang zum b-Mittelwagen wurde bereits vor dem Zusammenbau entfernt. Gebogen wie bei den Mittel- sowie Steuerwagen, ist dies bei dem verwendeten harten Ns-Material mit den Mittel der Hobbywerkstatt nicht möglich. Die gebogenen Schürzenteile wurden wie bei den Wagen aus Messing gefertigt und neu angesetzt. Der nach unten senkrecht geführte Teil des Tragrahmens wurde entsprechend des korrigierten Drehzapfenabstandes gekürzt. Angebracht wurde weiterhin die vom Liliput-Fahrwerk überarbeitete Schürze im Bereich des Fahrzeugkopfes. Im Wagenkasteninneren wurden die seitlichen Kühlerblöcke mir ihren Halterungen angebracht. Die von den Seitenteilen bereits abgebrochene Leitern in Höhe der Führerstandstüren werden erst später, ebenso wie die nicht nachgebildeten Leitern in Höhe des Gepäck- sowie Postraumes an den Drehgestell-blenden befestigt.

Maschinenwagen 137 901 a, Rohbau
Maschinenwagen 137 901 a, Rohbau

Das Gehäuse des Maschinenwagens mit Grundierung. An den Übergängen des Fahrzeugkopfes zu den Seitenblechen sind noch erhebliche Spachtel- sowie Schleifarbeiten erforderlich.

Maschinenwagen 137 901 a, grundiert
Maschinenwagen 137 901 a, grundiert

Nach mehreren Spachtel- und Schleifgängen Lackierung der Wagenkästen in Creme (RAL 1001) und Violett (RAL 4000). Abweichend von den anderen Schnell-triebwagen endete das cremefarbende Fensterband nicht unmittelbar hinter den Fenstern der Führerstände (Fliegender Hamburger durchgehend), beim Maschinenwagen endete dieses bereits hinter den seitlichen Kühlerelementen.Das Dach erhielt eine Farbgebung in Weißaluminium (RAL 9006).

Angesichts unzureichender Abbildungen bzw. Information der Beschriftungen im Schürzenbereich wurde auf eine Farbgebung der Schürzen verzichtet. Und entspricht dem  Auslieferungszustand des Triebzuges. 

Gehäuse Maschinenwagen 137 901 a, creme-violett
Gehäuse Maschinenwagen 137 901 a, creme-violett